Bereits im Jahr 2012 haben die oberen Regelinstanzen R&A und USGA zur Modernisierung der Golfregeln eine Initiative ins Leben gerufen, um die Regeln auf den
neuesten Stand zu bringen und so den aktuellen Bedürfnissen des Spiels weltweit gerecht zu werden.
Allgemeines Ziel der Initiative war, dass Golfspieler die Golfregeln leichter verstehen und diese auch leichter angewenden können. Zudem sollten die neuen
Golfregeln einfacher und fairer sein und den traditionellen Charakter des Spiels betonen.
Als besonderes Ziel der Initiative des R&A und der USGA galten die übergeordneten Anliegen im Spiel, wie Spieltempo und
Umweltschutz.
Seit den ersten bekannten schriftlichen Golfregeln im Jahre 1744 ist die kontinuierliche Überarbeitung und Aktualisierung der Regeln eine der regelmäßigen
Traditionen im Golf.
Nach dem ersten gemeinsamen Regeltext von 1899, einer großen Revision der Regeln im Jahre 1934, der ersten einheitlichen R&A/USGA- Fassung der Regeln im Jahr
1952 und einer vollständigen Reorganisation der Regeln im Jahr 1984, sind die neuen Regeln 2019 das Ergebnis der aktuellen großen Überprüfung und Revision der Regeln.
Ein wesentliches Ergebnis der Initiative des R&A of St.Andrews und der USGA ist die übertragende Verantwortung auf die Golfanlagen, um den
Golfsport umweltfreundlicher und sportlich interessanter zu gestalten.
In diesem Sinne konnte mit dem "Neuen Golfsport ökologisch" ein weitreichende Konzept entstehen, mit dem durch nur wenige Änderungen in den Platzregeln der "Besten Golfsport aller Zeiten" möglich ist.
Wesentlich hierbei sind die von R&A und USGA eingeführten drei neue Regeln, Penalty Areas, Spielverbotszonen und Verhaltensvorschriften, die eine ideale
Umsetzung der besonderen Ziele Spieltempo und Umweltschutz ermöglichen.
Präsident Dr. Josef Hingerl der ökologischen Golfanlage gibt ökologisches Konzept in Auftrag
Bereits 2014 hat Dr. Josef Hingerl als Präsident der Golfanlage Gut Bergkramerhof, durch den gänzlichen Verzicht von Pestiziden, den Grundstein für den ökologischen
Golfsport am Bergkramerhof gelegt. Der Golfplatz wurde die erste ökologische Golfanlage in Deutschland.
Um den ökologischen Gedanken weiter voranzutragen und mit dem Ziel im deutschen Golfsport weitere
zukunftsweisende Impulse beim Umweltschutz zu geben, hat Dr. Hingerl im Jahr 2018, in Anlehnung an die Initiative von R&A und USGA zur Modernisierung der Golfregeln, den erfahrenen PGA
Professional Mike Horlacher beauftragt, ein modernes Sportkonzept mit ökologischer Ausrichtung zu erstellen.
PGA Golfprofessional Mike Horlacher erstellt Konzept "Neuer Golfsport ökologisch"
Beim Erstellen des Konzepts zu einem Golfsport mit intensiver ökologischer Ausrichtung, dienten die wichtigsten ökologischen Ziele, sowie die wesentlichsten
sportlichen- und gesellschaftlichen Ziele als Vorgabe. Darüber hinaus war die Zielsetzung, die neuen Möglichkeiten durch die Golfregeln 2019 optimal zu nutzen und gleichzeitig, für den ersten
großen Schritt zum „Neuen Golfsport ökologisch“, eine kostengünstige und einfache Lösung zu erstellen.
Die ökologische Grundziele des „Neuen Golfsport ökologisch“:
Mit dem weltweiten Artenschutz, entsprechend der UN-Konvention zur Biodiversität von 1993 bzw. der Aichi-Ziele von 2010, war schnell das erste ökologisches
Grundziel des Konzepts definiert, insbesondere da deutsche Studien, wie z.B. die Krefelder Studie, bereits einen Rückgang der Fluginsekten in Deutschland von 70-80 % in den letzten drei
Jahrzehnten verzeichnet haben. Das große gesellschaftliche Interesse, das Volksbegehren in Bayern hat diese Einschätzung beeindruckend verifiziert, bestätigte die Zielauswahl
Artenvielfalt.
Aufgrund des Klimawandels, aber auch wegen der großen Zuwächse an Golfplätzen in der Welt, wurde als zweites ökologisches Grundziel des Konzepts, die Reduzierung
des Wasserverbrauchs auf den Golfanlagen offenkundig. Der Sommer 2018 hat zudem eindrucksvoll verdeutlicht, wie schnell und massiv Wassermangel auch in Deutschland die Natur und den Menschen
betreffen.
Das sportliche Grundziel des „Neuen Golfsport ökologisch“:
Neben den beiden ökologischen Zielen, sollte der „Neue Golfsport ökologisch“ auch sportlich optimal umgesetzt werden. Erfahrungsgemäß musste hier ein zügiges,
traditionsorientiertes und sportlich interessantes Golfspiel angestrebt werden.
Den traditionellen Charakter des Golfsports wurde in erster Linie von den Anfängen des modernen Golfsports an den schottischen Links abgelesen. Neben dem Fairway
erwarteten die Golfspieler kein gemähtes Rough, sondern unbespielbares Gestrüb und Gelände.
Neben den ökologischen Zielen und der sportlichen Ausrichtung, waren zur Entwicklung des Konzepts zum "Neuen Golfsport ökologisch“ auch die
gesellschaftlichen Grundziele wesentlich. Die jahrzehntelangen Beobachtungen auf den Golfplätzen haben gezeigt, dass ein harmonischen Miteinander von Golfspielern, die sowohl
unterschiedliche Spielstärke als auch Alter oder Erwartungen haben, die besondere Herausforderung des modernen Golfsports sind.
Besonders erfreulich bei der Recherche und Ausarbeitung des Sportkonzepts mit ökologischer Ausrichtung war, dass weltweit der Ruf nach einem modernen und
umweltfreundlichen Golfsport offensichtlich wurde und dass die historische Regelreform der obersten Regelinstanzen des R&A St. Andrews und der USGA den Weg für Veränderungen freigemacht hat.
Interessant hierbei ist die Tatsache, dass die beiden Regelinstanzen durch die Übertragung der Verantwortung auf die Golfanlagen, keinen Druck zur Regelumsetzung auf die traditionellen
Golfanlagen ausüben.